
Viele Menschen kennen Crypto – oder Cryptocurrency, deutsch: Kryptowährung – nur in Form von Bitcoin. Aber was ist das überhaupt? Was ist das Spannende an Kryptowährungen? Woher kommen diese Währungen? Was ist ein FIAT-Währung? Und sind Kryptowährungen überhaupt Währungen?
Fangen wir mit der letzten Frage an:
Sind Kryptowährungen überhaupt Währungen?
Ohne jetzt tief in die Details von Währungen, Besicherungen und deren Verständnis eintauchen zu wollen: Kryptowährungen sind Währungen, auch wenn sie vielleicht gar nicht so angedacht worden sind. Sie sind allerdings nicht staatlich gesteuert oder besichert, sondern Angebote von Projekten, Firmen oder Organisationen. Sie können nicht ohne weiteres in „normales“ Geld (sogenannte FIAT-Währungen, das hat nichts mit dem gleichnamigen Autohersteller zu tun) umgetauscht werden, jedenfalls nicht außerhalb spezieller Handelsplätze.
Aber es sind Währungen, die einen Wert darstellen, die gehandelt werden, und die gegen andere Währungen (andere Kryptowährungen oder auch FIAT-Geld) getauscht werden können.
Was sind FIAT-Währungen?
Wir haben den Begriff jetzt bereits mehrfach verwendet, aber was meint er überhaupt? Kurz gesagt, bezeichnet der Begriff FIAT-Währung die „klassischen“ Währungen. „Fiat“ ist ein lateinischer Begriff und heißt übersetzt: „Es werde“, wie in „fiat lux“ – „es werde Licht“.
Was aber hat das mit Euro, Dollar, Pfund oder Rubel zu tun?
Nun, anders als allgemein angenommen, sind diese Währungen nicht mehr durch entsprechende Gegenwerte in Gold oder Silber oder anderen Edelmetallen besichert. Sie erhalten ihren Gegenwert nur dadurch, das Menschen daran glauben, dass sie einen Wert haben. Darauf bezieht sich der Begriff „Fiat“, der oft abwertend verwendet wird (das tun wir hier nicht).
FIAT-Währungen werden gehandelt. Sie werden gegeneinander eingetauscht. Sie haben einen Wert, für den sich etwas kaufen lässt. Das ist im Grunde das Gleiche bei Kryptowährungen, nur werden die nicht von Staaten oder multinationalen Organisationen herausgegeben.
Was ist eine Kryptowährung?
Kryptowährungen sind laut Wikipedia digitale Vermögenswerte, die einen Tauschwert besitzen. Das trifft im Grunde auch alte Videospiele zu. Der Unterschied zu traditionellen Vermögenswerten besteht jedoch darin, dass alle Transaktionen in einer dezentralen Datenbanken (einem Distributed Ledger), also einer Blockchain, fälschungs- und revisionssicher abgelegt sind. Diese Blockchains verwenden starke Kryptographie (daher der Name), um Transaktionen, Tausch, Erschaffung neuer Werte oder auch die Verringerung der im Umlauf befindlichen Coins (also der handelbaren Einheiten), abzusichern.
Kryptowährungen sind somit intrinsisch sogar sicherer und weniger anfälliger gegen Fälschungen, als dies bei herkömmlichen FIAT-Währungen der Fall ist.
Was sind Coins (oder auch Cryptocoins)?
Die Einheit, mit der bei Kryptowährungen gehandelt wird, wird Coin genannt. Diese Coins lassen sich auf Handelsplätzen (Exchanges) zu jeweils lokal geltenden Verrechnungskursen aus FIAT-Währungen erwerben oder gegen andere Cryptocoins umtauschen.
Coins, die nicht gehandelt werden, sondern die nur im eigenen Zugriff bleiben sollen, werden in Wallets abgelegt. Das sind Speicherorte, auf die nur der Inhaber zugreifen kann.
Die bekanntesten Coins dürften Bitcoin und Ethereum sein. In letzter Zeit sprechen viele Menschen auch dank Elon Musk über den Dogecoin. Am Einfachsten stellt man sich diese Coins (wenn man in Crypto einsteigt) als unterschiedliche Währungen, analog zu EUR, USD oder GPB, vor.
Woher kommen Kryptowährungen?
Cryptocurrencies repräsentieren handelbare Einheiten. Aber wer schafft diese Einheiten?
Rein technisch werden neue Coins durch das so genannte Mining geschaffen. Der bekannteste dieser Mining-Prozesse ist das Mining von Bitcoin. Inhaltlich geht es dabei darum, der dahinterliegenden Blockchain neue Blöcke hinzuzufügen. Dabei werden verschiedene komplexe mathematische und kryptographische Verfahren verwendet, um Hashwerte zu erzeugen, die bestimmten Schwierigkeitsgraden entsprechen. Als Faustregel gilt: Je länger und erfolgreicher ein Miner bei einem Projekt dabei ist, desto vergleichsweise einfacher sind die Aufgaben – und desto mehr Blöcke kann er erfolgreich erzeugen. Das ist ist quasi eine Art Verzinsung, da weniger Aufwand geleistet werden muss.
Hardware und Mining-Pools
Aufgrund der immer komplexer werdenden Aufgaben, gibt es immer mehr Bedarfe für spezialisierte Hardware – weshalb beispielsweise Grafikkarten immer wieder knapp sind, da deren Prozessen für derartig komplexe mathematische Aufgaben wesentlich besser geeignet sind, als dies herkömmliche PC-Prozessoren wären. Und, einzelne Miner schließen sich zu so genannten Mining-Pools zusammen, um mehr Rechenleistung zur Verfügung zu haben.
Aufgrund der großen mathematischen Komplexitäten und diverser, von Währung zu Währung unterschiedlicher, Annahmeverfahren für erzeugte Blöcke (es reicht nämlich nicht aus, einfach nur einen Block zu erzeugen – er muss dann auch von der Währung bzw. dem Projekt angenommen werden), lohnt es sich heutzutage übrigens nicht mehr, selbst zu Minen: Die Einnahmen für ein erfolgreiches Mining liegen in aller Regel weit unter den benötigten Hardware- und Stromkosten.
Nachhaltigkeit?
Übrigens sind die notwendigen Stromaufwendungen auch eine der größten Kritikpunkte an Bitcoin, weshalb sich andere Währungen weniger aufwändigen Berechnungsalgorithmen zugewandt haben. Wer also Nachhaltigkeit mit Kryptowährungen kombinieren will, wird zumindest teilweise auf andere Währungen ausweichen wollen.
Was macht Kryptowährungen so spannend?
Kryptowährungen sind hochgradig volatil, d.h., die Ausschläge nach oben und nach unten sind extrem. Über längere Zeiträume (sechs Monate oder mehr) gesehen, haben die meisten Kryptowährungen stets deutliche Wertzuwächse erzielt – oft mit mittleren zweistelligen bis dreistelligen Prozentwerten. Aber: Das ist nicht garantiert. Den Höhenflügen folgen stets tiefe Abstürze!
Darüber hinaus sind Kryptowährungen auch deshalb spannend, weil sie neu sind – es sind neue Technologien, neue Märkte, neue Anwendungsfälle. Das erinnert stark an die Mitte der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, in der die heute omnipräsenten Technologiekonzerne ihre ersten Sporen verdienten. Außerhalb von Nerdkreisen kannte die damals auch niemand – und wer beispielsweise Mitte der 70er einen kleinen Betrag in Apple-Aktien investierte, könnte sich heute davon einen entspannten Ruhestand finanzieren.
Kryptowährungen sind also wie Kinder-Überraschung: Spannung, Spiel und Überraschung. Als Anlagemedium beginnen sie gerade erst fundamental interessant zu werden – wer heute anfängt, sich mit ihnen auseinander zu setzen, wird morgen wahrscheinlich große Freude an seinem Investment haben.
Ach ja, und ein letzter, zumindest für Einige spannender Aspekt: Crypto ist derzeit nicht reguliert. Mit allen Vor- und Nachteilen.
Klingt interessant? Dann lassen Sie uns loslegen!
[…] Der erste Artikel beschreibt, was Kryptowährungen überhaupt sind. Hier kann man ihn lesen: https://cryptonomical.de/was-sind-kryptowaehrungen/. […]